Die Geschichte der Orgel (von gr. órganon „Werkzeug“) reicht bis in die Antike zurück. Bereits um 250 v. Chr. entwickelten die Griechen eine Art Orgel („Hydraulis“) , bei der mit Wasser Winddruck erzeugt wurde und Metallröhren aus Bronze die Pfeifen bildeten. Die Römer übernahmen diese und verwendeten sie unter anderem in ihren Arenen für (Gladiatoren-) Kämpfe. Das byzantinische Reich erhob die Orgel erstmals zu einem Instrument für kaiserliche Zeremonien. Wie man aus Überlieferungen vermuten kann, befand sich eine der ersten Orgeln Europas in Aachen. Eine byzantinische Gesandtschaft soll sie Karl dem Großen geschenkt haben (um 830).
Im Laufe des 9. – 11. Jahrhunderts begannen die ersten Bischöfe und Klöster, Orgeln anzuschaffen. Obwohl sie zu Beginn nur ein Statussymbol war, wurde sie mit der Gotik zum Hauptinstrument der Liturgie. Seit dem entwickelte sie sich immer mehr.
Im Barock hatte sie bereits einen großen Einfluss auf Komponisten (z. B. J. S. Bach, Dietrich Buxtehude, Johann Pachelbel). Nachdem die Orgel in der Zeit der frühen Klassik immer mehr Einfluss verlor, kam mit der Romantik im 19. Jahrhundert die Trendwende. Die Orgel sollte wie ein Orchester klingen und alle Gefühle des Menschen auszudrücken vermögen. Aus dieser Zeit stammen auch berühmte (Orgel-)Komponisten wie Max Reger, César Franck, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Josef Rheinberger.
Heute hat die Orgel ihren festen Platz in der Liturgie und in der Musik. Nicht zu unrecht wird sie auch „Königin der Instrumente“ genannt.